Die Lichthäuser und deren Herstellung

Herstellung der Formen

Arbeiten am Modell

1. Arbeiten am Modell

Schalung für die Gipseinfüllung wird vorbereitet

2. Schalung für Gipseinfüllung vorbereiten

Gips in Schalung einfüllen

3. Einfüllen von Gips

Form nach Schalungsabnahme

4. Form nach Schalungsabnahme

Verputzen der Formaussenseiten

5. Verputzen der Formaußenseiten

Trennen der Formteile

6. Trennen der Formteile

Auseinandernehmen der Formteile

7. Auseinandernehmen der Formteile

Vorarbeiten zur Reliefherstellung

8. Vorarbeiten zur Reliefherstellung

Gravur des Reliefs

9. Gravur des Reliefs

 
 
Lichthäuser sind mehr als nur hübsche Dekoration. Ganz besonders in unserer mitteleuropäischen trüben Winterzeit mit den langen Nächten vermitteln sie mit ihrer Beleuchtung und den strahlenden Fensteröffnungen Wärme und Geborgenheit.
 
Doch meine Lichthäuser sind weit mehr. Angeregt durch die vielen schönen und interessanten Fachwerkhäuser in meiner hessischen Heimat, begann ich 1992 ein erstes Lichthaus herzustellen. Inzwischen umfasst die Kollektion schon etwa vierzig verschiedene Häuschen. Viele meiner Lichthäuser sind Nachbildungen real existierender Häuser, mache sind Rekonstruktionen von leider nicht mehr erhalten Häusern oder auch heute veränderten Gebäuden. Einige sind regional- und zeittypischen Häusern nachempfunden. So manches schöne Haus harrt noch einer Nachbildung. Nach und nach werden noch viele von mir in Keramik gestaltet. So entstehen auch richtige Sammlerstücke. Ich werde sie hier im Internet vorstellen.
 
Ich lege besonders großes Augenmerk auf die Gestaltung der Häuser. Auch kleine Details sind wichtig und werden wenn irgend möglich dargestellt. Fenster mit Sprossen gehören dazu, ebenso Deckenbalkenköpfe, Bruchsteinmauerwerk, Dachziegeln, schöne Türen und anderes mehr. Ich mache keine rustikalen oder verkitschten Häuschen. Authentizität ist mir sehr wichtig. Damit drücke ich auch eine große Wertschätzung der alten Handwerkskunst der Zimmerleute und anderen Bauhandwerkern aus, die mit ihren, im Vergleich zu heute, sehr einfachen Mitteln, Großartiges geschaffen haben. Und sie haben neben der technischen Notwendigkeit immer schön gebaut, selbst dort, wo Bauten nicht verziert wurden oder der Bauherr nur wenig Geld hatte und nur bescheiden bauen konnte.
 
Bevor ein Lichthaus entsteht, bedarf es vieler Vorarbeiten. Fotos sind da wichtig, von möglichst allen Seiten und auch von Details. Skizzen werden gezeichnet und wenn Maßstäbliche Pläne vorliegen, erleichtert dies mir die korrekte Gestaltung erheblich. Sind die Pläne fertig, entsteht ein Modell in der Lichthaus-Größe. Der schwierigste und zeitaufwendigste Teil ist die folgende Herstellung einer Form für den Lichthaus-Rohkörper. So eine Form kann aus mehr als 10 Teilen bestehen, für einige Lichthäuser werden sogar mehrere Formen von einzelnen Bauteilen gemacht, diese Teile werden nachher wie bei der Porzellanherstellung zusammengefügt.
 
In diese fertige Form wird eine verflüssigte Tonmasse eingefüllt. Die Formteile saugen Wasser aus dem Tonbrei und es kann sich eine gleichmäßige Wand aufbauen. Überschüssiger Ton wird zu gegebener Zeit ausgegossen. Nach einer gewissen Antrocknungsphase kann der Lichthaus-Rohkörper entnommen werden. Jetzt beginnt die eigentliche und zeitaufwendige Arbeit am Lichthaus. Alle Fensteröffnungen werden ausgeschnitten, das können schon einmal gut 200 (!) sein, und alle Kanten, wo Formteile zusammenstoßen, werden sorgfältig verputzt. Im Anschluss werden die Balken mit farbigen Tonen (Engoben) bemalt, das sind so ca. 5 bis 15 laufende Meter, je nach Modell. Und die Dächer und Sockel bekommen entsprechende Farbgestalt. Ist alles bemalt, können die Häuschen trocknen. Bevor sie einem ersten Brand (Schrühbrand) unterzogen werden, erfolgt noch eine Durchsicht aller bemalten Teile mit eventuell notwendigen Korrekturen. Die Erstgebrannten Lichthäuser werden mit einem transparenten Glasurüberzug versehen und in einem 2. Brennvorgang (Glattbrand) bei über 1000°C fertiggebrannt.
 
Allen Liebhabern der Lichthäuser von Creation R. - Reinhold Otto wünsche ich viel Freude damit.

 

Herstellung der Lichthäuser

Um Details besonders gut darzustellen, werden bestimmte Teile mit Engoben schon vor dem Guss in die Form gemalt

1. Vormalen

Eingießen des Gießtons in die zusammengesetzte Form. Die Form saugt Wasser aus dem Ton und es kann sich eine gleichmäßige Wand aufbauen.

2. Ton eingießen

Ausgießen überschüssigen Tons nach einer bestimmten Ansaugzeit

3. Ton ausgießen

Auseinandernehmen der Form nach einer bestimmten Trocknungszeit und Entnahme des Rohhäuschens

4. Ausformen

Am schon standfesten aber dennoch weichen Häuschenkörper werden alle Kanten entgratet und verputzt

5. Ausschneiden

Ausschneiden der Fensteröffnungen, das können bei großen Häuschen schon einmal gut 200 sein

6. Verputzen

Bemalen der Balken, ca. 5 bis 15 laufende Meter, je nach Modell, und des Daches sowie anderer Details und nachmalen des Sockelrandes

7. Bemalen

Abschließend wird das Dach (mehrfach) bemalt

8. Dach bemalen

Das Häuschen wird zum Trocknen weggestellt

9. Trocknen

Nach der Kontrolle und eventuell notwendigen Korrekturen wird das Häuschen erstmals gebrannt. (Schrühbrand)

10. Schrühbrand

Es folgt der Glasurauftrag außen und innen. Anschließend Einsetzen der Häuschen in den Brennofen und abschließender Glattbrand bei über 1000°C

11. Glasurbrand